„Basta fare casino, Giovanni!“, rief eine verzweifelte Italienischlehrerin einst in ein hormondominiertes Klassenzimmer. Sie hoffte, der aufbrausende Schüler würde ihrer Aufforderung folgen und endlich aufhören, laut mit seinem Stuhl hin und her zu rutschen, Bleistifte zu Drumsticks umzunutzen und den Unterricht in ein wummerndes, kicherndes, ungestümes Teenie-Orchester zu verwandeln. Jahre später zog es Giovanni nach Zürich, dann nach Amsterdam und wieder zurück; während er nun das Stillsitzen ab und an gekonnt pflegt, bleibt die Liebe zu Beats, Rhythmen und lärmenden Klängen ungebändigt. Als Giovanni Casino huldigt er der maestra mit den blanken Nerven nicht nur mit seinem DJ-Namen, sondern auch mit einem Faible für la canzone italiana, die in seinen Sets geschmeidig von Soul-Fundstücken und futuristischen Synthie-Artefakten aus aller Welt umrahmt wird. Ausserdem kann der Hörer auf seltene Fundstücke, sphärische Ambient-Sounds und knackigen Post-Punk hoffen. Hier ist für jeden etwas dabei – einzig ein offene Einstellung und Lust auf's Neue sind das Gebot.
