Zunehmend werden Inhalte von Emotionen verdrängt. Was Politiker und Medien fordert, ist in der Musik erwünscht: Künstler sollen Gefühle wecken und Assoziationen auslösen. Exil-Perserin Atousa Asgharpour schafft dies, obwohl hier kaum jemand ihre Lyrics versteht. Nicht selten fliessen gar Tränen, wenn die Singer/Songwriterin sich mit traditionellen persischen Stücken in die Herzen ihres Publikums singt. «Mit der Muttermilch aufgesogen» oder «in die Wiege gelegt» sind platte Floskeln dafür, wie Atousa zur Musik fand. Trotz dieses unverkrampften Zugangs war einiges an Überredungskunst nötig, um die scheue Wahlzürcherin für ein erstes offizielles Konzert bei «Katakombe Session» zu gewinnen. Nun kehrt sie auf die Bühne zurück, um alleine mit Gitarre und ihrer gewaltigen Stimme zu beweisen, dass sich Emotionen wunderbar wecken lassen – auch ohne die Inhalte zu verstehen.
Bar & Garten ab 18h
Eintritt frei
Kurzgasse 4, 8004 Zürich
