Glaubt man der griechischen beziehungsweise römischen Mytholgie, was man meiner Meinung nach viel öfters tun sollte, da es da doch um einiges lustiger zu und her ging als im Christentum, so hat der Vulkan Ätna eine ziemlich bewegte Geschichte. Vulcanus – Gott des Feuers, der gesamten künstlerischen Metallverarbeitung und leider auch hässlichster aller 12 olympischen Gottheiten – soll hier höchstpersönlich mit seiner Zyklopengang geschmiedet haben. Und wenn es seine Gattin Venus mal wieder nicht so genau nahm mit der Treue, soll er das Schmiedefeuer so stark geschürt haben, dass der Vulkan ausbrach.
Was nun viellecht etwas gar weit hergeholt klingen mag, macht im Kontext der dresdner Band Ätna durchaus Sinn. Dieselbe zerstörerischen Kraft, welche das ambivalente Verhältnis zwischen Vulcanus und Venus definierte, findet sich in den Stücken der beiden wieder. Da wäre auf der einen Seite die weiche, geradzu aphrodisierende Stimme der Sängerin Inéz, die in Kombination mit den atmosphärischen Pianoakkorden eine multitimbrale Klangfläche mit ungeheimer Sogwirkung entfaltet. Und auf der anderen Seite Drummer Demian, der kurz vor dem Moment in dem man den Sirenenhaften Klängen komplett verfällt, den Zuhörer mit archaischer Kraft und verfremdeten, übersteurten Klängen wieder auf den irdischen Boden zurück holt.
Ein unheimlich vielversprechender Act mit grossem Potential für die Zukunft.
Die beiden spielen diesen Donnerstag 8. März ab 22 Uhr im Sender.
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