Ich bitte um etwas Respekt für Labitzke!

Ganz schlimm, diese Kommentare über die LabitzkebewohnerInnen im Tagiartikel: "Geht arbeiten!", "Schafft sie mit grösster Härte da weg!", "Wer bezahlt das Aufräumen?" usw. Alles geschrieben und dann auch noch fleissig geliked von Menschen, die mit verschlossenen Augen ihre Stadt im Kommerz versinken lassen. Statt selber etwas gegen das Verdrängen von sämtlichen nicht hochkarätig-gewinnorientierten Gewerbe-, Kultur- und Wohnräumen zu machen, regen sie sich öffentlich über diejenigen auf, die einiges weiterdenken als bis zur anstehenden BMW-Leasingrate. Liebe Labitzke, lieber ABS, liebe Alle, die involviert sind: Für mich seid ihr Helden und Heldinnen. Danke, dass ihr euch für ein vielseitiges Zürich so viele Jahre persönlich, juristisch und "aktivistisch" eingesetzt habt. Danke, dass ihr Bussen und sogar Gefängnisstrafen aushält. Danke, dass ihr euch vor schwerbewaffnete Polizisten stellt, ohne auch nur einen Funken Aggression auszustrahlen. Danke, dass ihr regelmässig feine Volksküchen organisiert habt, für Menschen, die sich solche Mahlzeiten nicht leisten könnten. Danke für das oft spontane Dach über dem Kopf, Danke für die Konzerte, für die Farben, für die Kunst, für die Musik und danke für die vielen neuen Freundschaften. Aber vor allem Danke, dass ihr nicht nur mir die Augen geöffnet habt. Labitzke kommt schweren Herzens weg, aber Zürich bleibt farbig!