Gerade erst eben habe ich euch an dieser Stelle das neue Zürcher Label Lustpoderosa und seinen ersten Release (Jack Patterns „Nothing Brings Us Back“) vorgestellt. Bereits auf zwei gefeierte EPs („The Family Mattress“ von Kejeblos und „Young Corners“ von Lexx) kann das ebenfalls 2014 in Zürich ins Leben gerufene Label Phantom Island zurückblicken. Und nun folgt schon der nächste Paukenschlag: Foster (ehemals eine Hälfte von Soultourist mit Veröffentlichungen auf Drumpoet Community) hat sich für ein paar Wochen im Studio eingeschlossen und dabei an drei Tracks gearbeitet, die auf GDS.FM bereits jetzt schon Klassiker-Status erlangt haben. So unterschiedlich die drei Songs auch sind, so deutlich spürt man in deren Serie Fosters Vorliebe für 80er Jazzfunk, minimalen Wave französischer Ausprägung und italienisch angehauchter Balearic.
„AEIOU“, zum Beispiel, ist eine offenkundige Hommage an Tony Espositos „Je Na“, überrascht gleichzeitig mit einem raffiniert ausgeklügelten Arrangement und einer Liebe zum Detail, die man so selten bei aktueller Clubmusik hört. In Sachen Virtuosität und gedrosselter Funkyness macht Foster momentan wohl eh niemand was vor. „Neonlife“ ist der Floorfiller des Clubs, den es so noch gar nicht gibt. Dort würde dann zum Warm-up auch „Tease The Cat“ gespielt werden, das mit seinen arabischen Referenzen Fosters grenzenlose Inspirationsquellen demonstriert. Und dabei nicht nur Katzen aus der Reserve zoikelt. Drei Tracks, die Vorfreude auf ein gesamtes Album des Zücher Produzenten machen, der mit diesem Release das neue Jahr gebührend einläutet und hoffentlich ganz viele andere Schweizer Musiker dazu animiert, nachzulegen. Leider gibt's das Vinyl bloss in einer limitierten 350er-Auflage. Wer also eins der jetzt schon raren Stücke mit handgefertigtem Siebdruck-Artwork von Foster höchstpersönlich ergattern möchte, sollte sich beeilen. Der digitalen Release gibt's in Bälde via Bandcamp-Seite von Phantom Island.
GDS.FM präsentiert jeden Donnerstag ab 21.00 live im Kauz in Zürich, was die lokale Musik- und Kulturlandschaft bewegt und in Zukunft noch bewegen wird. Bei abwechslungsreichen Gästen, DJ-Sets und Konzerten, dreht sich bestimmt nicht nur des Kauzes Kopf um 270°.
Von Honey-K.
